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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Oxazolidinonverbindungen oder pharmazeutisch akzeptable Salze derselben
und pharmazeutische Mittel, die diese als Wirkstoffe enthalten,
zur Verhinderung oder Behandlung von Infektionskrankheiten. Die
Verbindungen sind singuläre
Oxazolidinone mit einem Hexahydro-1,4-diazepin-5-on-Substituenten.
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Genauer gesagt, betreffen die Oxazolidinonverbindungen
der vorliegenden Erfindung verwendbare antimikrobielle Mittel, die
wirksam sind gegenüber
verschiedenen humanen und veterinärmedizinischen Pathogenen,
die grampositive aerobe Organismen, wie mehrfachresistente Staphylococci
und Streptococci, gramnegative Organismen, wie H. influenzae und
M. catarrhalis, sowie anaerobe Organismen, wie Bacteroides- und Clostridia-Arten
und säurefeste
Organismen, wie Mycobacterium tuberculosis und Mycobacterium avium,
umfassen.
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OFFENBARTE
INFORMATIONEN
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Die internationale Veröffentlichung
Nr. 97/27188 offenbart Piperazin-3-on-Analoga, die Homologe der Erfindung
sind.
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Die internationale Veröffentlichung
Nr. WO 93/23384 offenbart Oxazolidinone, die eine substituierte
Diazin(Piperazin)-Einheit enthalten, und deren Verwendungsmöglichkeiten
als antimikrobielle Mittel.
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Die internationale Veröffentlichung
Nr. WO 93/09103 offenbart substituierte Aryl- und Heteroaryl-phenyl-oxazolidinone,
die als antimikrobielle Mittel verwendbar sind.
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Die internationale Veröffentlichung
Nr. WO 90/02744 offenbart 5'-Indolinyl-5-amidomethyloxazolidinone,
3-(durch ankondensierten Ring substituiertes)Phenyl-5-amidomethyloxazolidinone
und 3-(stickstoffsubstituiertes)-Phenyl-5-amidomethyloxazolidinone,
die als antibakterielle Mittel verwendbar sind.
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Andere Literaturstellen, die verschiedene
Oxazolidinone offenbaren, umfassen die US-Patente 5 547 950, 4 801
600, J. Med. Chem., 32, 1673–81
(1989); J. Med. Chem., 33, 2569–78
(1990); Tetrahedron, 45, 1323–26
(1989); und J. Med. Chem., 35, 1156 (1992).
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Die europäische Patentveröffentlichung
352 781 offenbart phenyl- und pyridylsubstituierte Phenyloxazolidinone.
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Die europäische Patentveröffentlichung
316 594 offenbart 3-substituierte
Styryloxazolidinone.
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Die europäische Patentveröffentlichung
312 000 offenbart phenylmethyl- und pyridylmethylsubstituierte Phenyloxazolidinone.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Durch die vorliegende Erfindung erfolgt
die Bereitstellung eines Oxazolidinonderivats der allgemeinen Strukturformel
I oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes derselben
oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes derselben,
worin:
R H, C
2-6-Alkenyl,
C
2-7-Alkinyl, C
1-6-Alkyl
oder C
1-6-Alkyl, das mit einer oder zwei
der folgenden Gruppen substituiert ist:
- a)
F,
- b) Cl,
- c) CF3,
- d) -OH,
- e) C1-4-Alkoxy,
- f) -CH2C(=O)-C1-4-Alkyl,
- g) -OC(=O)N(R4)2,
- h) C1-4-Alkyl-S(O)n,
(worin n 0, 1 oder 2 ist),
- i) -CN,
- j) Carboxy,
- k) -C1-4-Alkoxycarbonyl,
- l) -C(=O)N(R4)2,
- m) -N(R4)SO2-C1-4-Alkyl,
- n) -N(R4)C(=O)-C1-4-Alkyl,
- o) -N(R4)C(=O)-N(R4)2,
- p) -N(R4)C(=O)-C1-4-Alkoxy,
- q) Aryl oder
- r) Het;
wobei Aryl Phenyl ist, das optional substituiert
ist mit einer oder zwei der folgenden Gruppen: - a)
F,
- b) Cl,
- c) Br,
- d) -CF3,
- e) CN,
- f) C1-3-Alkoxy oder
- g) C1-3-Alkylthio;
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Het eine 5- oder 6-gliedrige Heteroaromateneinheit
mit 1-3 N-, O- oder S-Atomen ist, die optional mit den folgenden Gruppen
substituiert ist:
- a) F,
- b) Cl,
- c) C1-3-Alkoxy,
- d) C1-3-Alkylthio oder
- e) CN, bedeutet;
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R1 und R2 unabhängig
voneinander
- a) H,
- b) F oder
- c) Cl bedeuten;
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R3
- a) C1-6-Alkyl, das
optional mit 1-3 Resten F oder 1-2 Resten Cl substituiert ist,
- b) C1-6-Alkoxy,
- c) Amino,
- d) C1-6-Alkylamino,
- e) C1-6-Dialkylamino,
- f) C3-6-Cycloalkyl,
- g) C1-6-Alkylthio oder
- h) (worin
m 0, 1, 2, 3 oder 4 ist) bedeutet;
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R4
- a) H oder
- b) C1-3-Alkyl bedeutet; und
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X O oder S bedeutet.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind wie in den Ansprüchen
definiert.
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Durch die vorliegende Erfindung erfolgt
auch die Bereitstellung eines antimikrobiellen Mittels oder einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, die die Oxazolidinonverbindung
oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz derselben als Wirkstoff
enthält.
Das den Wirkstoff der vorliegenden Erfindung enthaltende antimikrobielle
Mittel kann zur Behandlung oder Prophylaxe von Infektionskrankheiten
verwendet werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die Verbindungen der Formel I, deren
Struktur im vorhergehenden offenbart ist, sind als antimikrobielle Mittel
verwendbar. Typischerweise können
die Verbindungen, wie im folgenden weiter erklärt ist, als antibakterielle
Mittel in einem Dosisbereich von etwa 0,1 bis 100 mg/kg oder vorzugsweise
von etwa 3,0 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht werden.
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In der im vorhergehenden angegebenen
Strukturformel wird der Kohlenstoffgehalt verschiedener kohlenwasserstoffhaltiger
Einheiten durch ein Präfix,
das die minimale und maximale Zahl der Kohlenstoffatome in der Einheit
bezeichnet, angegeben, d. h. das Präfix Ci–Cj definiert die vorhandene Zahl der Kohlenstoffatome von
der ganzen Zahl "i" bis einschließlich der
ganzen Zahl "j".
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Der hier verwendete Ausdruck "C1-6-Alkyl" bezeichnet eine
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl und isomere Formen derselben;
vorzugsweise Methyl, Ethyl, Propyl und isomere Formen derselben.
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Der Ausdruck "C2-6-Alkenyl" bezeichnet eine
Alkenylgruppe mit mindestens einer Doppelbindung mit 2 bis 6 Kohlenstoff atomen,
beispielsweise Vinyl, 1-Propenyl, 2-Propenyl, 2-Methyl-1-propenyl,
1-Butenyl, 2-Butenyl, 1-Pentenyl, 2-Pentenyl, 1-Hexenyl und isomere
Formen derselben, zweckmäßigerweise
eine Alkenylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise
eine Alkenylgruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen.
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Der Ausdruck "C2-7-Alkinyl" bezeichnet eine
Alkinylgruppe mit mindestens einer Dreifachbindung mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen,
beispielsweise Ethinyl, Propinyl, Butinyl, Pentinyl, Hexinyl, Heptinyl
und isomere Formen derselben.
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Der Ausdruck "C1-6-Alkylamino" bezeichnet eine
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die an eine Aminoeinheit
gebunden ist.
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Der Ausdruck "C1-6-Dialkylamino" bezeichnet zwei
Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die an eine Aminoeinheit
gebunden sind.
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Der Ausdruck "C1-4-Alkoxy" bezeichnet eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die an ein Sauerstoffatom
einer Hydroxylgruppe gebunden ist, beispielsweise Methoxy, Ethoxy,
Propoxy, Butoxy und isomere Formen derselben, vorzugsweise eine
Alkoxygruppe mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen.
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Der Ausdruck "C1-6-Alkylthio" bezeichnet eine
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die an eine Thioeinheit
gebunden ist, beispielsweise Methylthio, Ethylthio, Propylthio und
isomere Formen derselben, vorzugsweise eine Alkylthiogruppe mit
1 bis 2 Kohlenstoffatomen.
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Der Ausdruck "C3-6-Cycloalkyl" bezeichnet 3 bis
6 Kohlenstoffatome, die Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl
und isomere Formen derselben bilden.
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Der Ausdruck "Aryl" bezeichnet
eine Phenyleinheit, die optional mit einem oder zwei Resten von
F, Cl, Br, -CF3, -CN, -C1-3-Alkoxy
oder -C1-3-Alkylthio substituiert ist.
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Der Ausdruck "Het" bezeichnet
eine 5- oder 6-gliedrige heteroaromatische Einheit mit 1 bis 3 Atomen, die
aus der aus O-, N- oder S-Atomen bestehenden Gruppe ausgewählt sind,
beispielsweise Furan, Thiophen, Pyrrol, Pyrazol, Triazol, Oxazol,
Thiazol, Isothiazol, Oxadiazole, Oxathiazol, Pyridin, Pyridazin,
Pyrimidin, Pyrazin, Piperazin und Triazine, die alle optional mit
einem Substituenten, der aus der aus F, Cl, C1-3-Alkoxy, C1-3-Alkylthio oder CN bestehenden Gruppe
ausgewählt
ist, substituiert sein können.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
nach herkömmlichen
Verfahren in ihre Salze umgewandelt werden.
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Pharmazeutisch akzeptable Salze bedeuten
Säureadditionssalze,
die zum Verabreichen der Verbindungen der vorliegenden Erfindung
verwendbar sind, und diese umfassen ein Hydrochlorid, Hydrobromid,
Sulfat, Phosphat, Acetat, Propionat, Lactat, Mesylat, Maleat, Succinat,
Tartrat, Citrat, 2-Hydroxyethylsulfonat,
Fumarat und dgl., wenn eine basische Gruppe vorhanden ist. Diese
Salze können
in Hydratform sein. Einige Verbindungen der vorliegenden Erfindung
können
Metallsalze, wie Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalze,
bilden, und diese werden von dem Ausdruck "pharmazeutisch akzeptable Salze" umfasst.
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Aufgrund der Konfiguration am C-5
des Oxazolidinonrings von Verbindungen der Struktur der Formel I
können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung in geometrischen, optischen
und anderen isomeren Formen existieren, und die vorliegende Erfindung
umfasst alle dieser Isomere. Das racemi sche Gemisch und die Enantiomere
werden alle als antibakterielle Mittel verwendbar betrachtet. Ungeachtet
dessen ist die bevorzugte absolute Konfiguration am C-5 des Oxazolidinonrings
der Verbindungen die in der Struktur der Formel I angegebene. Diese
absolute Konfiguration wird nach dem Cahn-Ingold-Prelog-Nomenklatursystem
als (S) bezeichnet. Es wird angenommen, dass der Hauptteil der pharmakologischen
Aktivität
in diesem (S)-Enantiomer sitzt, wobei die antibakterielle Wirkung
hervorgerufen wird.
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Verbindungen der Formel I können wie
in Reaktionsschema I angegeben hergestellt werden, wobei P für eine Alkoholschutzgruppe,
wie Benzyl oder tert-Butyldimethylsilyl, steht. Die Struktur 2 dieses
Reaktionsschemas wird gemäß den in
Beispiel 1, Stufe 1 und 2, angegebenen Verfahren hergestellt. In
Reaktionsschema I werden die Alkohole von 2 als Benzylether geschützt. In
einem geeigneten Verfahren für
diese Reaktion wird eine Lösung
des Alkohols 2 in einem Lösemittel,
wie Et2O oder THF, zunächst mit Natriumhydrid bei 0–25°C und dann
mit Benzylbromid und Tetrabutylammoniumiodid bei 0–25°C reagieren
gelassen, wobei die Struktur 3 gebildet wird. Das Ethylenketal von
3 kann dann mit einem sauren Katalysator, wie p-Toluolsulfonsäure, in
Aceton (gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1, Stufe 2) entfernt werden, wobei die Struktur 5, worin P
Benzyl ist, erhalten wird. Alternativ kann das Ketal von 2 entfernt
werden, und die gebildete Struktur 4 mit tert-Butyldimethylsilylchlorid
und Imidazol in DMF oder tert-Butyldimethylsilylchlorid und Triethylamin
in Methylenchlorid reagieren gelassen werden, wobei die Struktur
5 erhalten wird, in der die Alkoholschutzgrupppe (P) tert-Butyldimethylsilyl
ist. Das Keton 5 wird dann mit Hydroxylaminhydrochlorid und Natriumacetat
in Methanol-Methylenchlorid reagieren gelassen, wobei das Oxim 6
erhalten wird (siehe Beispiel 1, Stufe 3). Die Beckmann-Umlagerung
der Struktur 6 wird mit p-Toluol sulfonylchlorid und Natriumcarbonat
in wässrigem
Aceton bei 20–40°C durchgeführt, wobei
die Struktur 7 erhalten wird. Für
Verbindungen der Formel I, worin R nicht Wasserstoff ist, können die
Verbindungen 7 mit R'Y,
wobei Y Br, I, CH3SO3 oder
p-CH3PhSO3 ist und
R' ein geeigneter
Alkylsubstituent ist, alkyliert werden. Bei einem Verfahren für diese
Alkylierung werden Verbindungen der Struktur 7 mit Natriumhydrid
und R'Y in einem
Lösemittel,
wie DM F, bei 0– 25°C reagieren
gelassen, wobei 8 erhalten wird. Alternativ kann die Struktur 7
mit R'Y, Kaliumhydroxid
und Tetrabutylammoniumbromid in THF oder Acetonitril bei 20–50°C reagieren,
wobei 8 erhalten wird. Das Entschützen der Alkohole 7 oder 8 ergibt
die Struktur 9. Wenn P ein Benzylether ist, kann dies durch Hydrogenolyse
mit Wasserstoff und einem Palladiumkatalysator in Ethanol oder mit
Ammoniumformiat und einem Palladiumkatalysator in Methanol bei 10–30°C erreicht
werden. Die tert-Butyldimethylsilyl-Schutzgruppe kann unter sauren
Bedingungen oder mit Fluoridion entfernt werden. Dieses Entschützen kann
beispielsweise mit Trifluoressigsäure in Methylenchlorid bei
25°C oder
mit Tetrabutylammoniumfluorid in THF bei 25°C durchgeführt werden, wobei der Alkohol
9 erhalten wird. Die Umwandlung des Alkohols 9 in das Amin 11 kann
gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1, Stufe 1, durchgeführt
werden. Alternativ ergibt die Reaktion von 9 mit m-Nitrobenzolsulfonylchlorid
und Triethylamin in Methylenchlorid bei 5–25°C das m-Nitrobenzolsulfonat 10, das mit Ammoniumhydroxid
in THF oder Acetonitril-Isopropanol bei 30–60°C reagiert, wobei das Amin 11
erhalten wird. Die Reaktion der Verbindung 11 mit Acylhalogeniden,
Anhydriden, Isocyanaten, Isothiocyanaten oder Dithioestern ergibt
Verbindungen der Formel I.
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Verbindungen der Formel I, worin
R Wasserstoff ist und X Sauerstoff ist, werden herkömmlicherweise durch
Reagieren lassen der Verbindungen 12 mit p-Toluolsulfonsäure und
Natriumcarbonat in wässrigem
Aceton bei 20–40°C hergestellt
(siehe Beispiel 1, Stufe 4).
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Die Verbindungen der Erfindung sind
zur Behandlung mikrobieller Infektionen bei Menschen und anderen
Warmblütern
durch entweder parenterale, orale oder topische Verabreichung verwendbar.
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Der hier verwendete Ausdruck "Behandlung" bedeutet eine partielle
oder vollständige
Verringerung der Symptome einer Erkrankung, an der ein Patient leidet;
der hier verwendete Ausdruck "Prophylaxe" bedeutet ein partielles
oder vollständiges
Vermeiden der Symptome einer Krankheit bei einem Patienten, der
nach der Diagnose eines Arztes an der Krankheit oder einem verwandten
Zustand leiden kann, wenn nicht die prophylaktische Maßnahme ergriffen
wird.
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Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
durch Kombination der Verbindungen der Formel I der vorliegenden
Erfindung mit einem festen oder flüssigen pharmazeutisch akzeptablen
Träger
und optional pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoffen und Streckmitteln
unter Verwendung von Standard- und herkömmlichen Verfahren hergestellt
werden. Zusammensetzungen fester Form umfassen Pulver, Tabletten,
dispergierbare Granulate, Kapseln und Suppositorien. Ein fester
Träger
kann mindestens eine Substanz sein, die auch als Verdünnungsmittel,
Aromatisierungsmittel, Solubilisierungsmittel, Gleitmittel, Suspendiermittel,
Bindemittel, den Tablettenzerfall förderndes Mittel und Einkapselungsmittel
fungieren kann. Inerte feste Träger
umfassen Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Talkum, Zucker, Lactose,
Pektin, Dextrin, Stärke,
Gelatine, Cellulosematerialien, niedrigschmelzendes Wachs, Kakaobutter
und dgl. Zusammensetzungen in flüssiger
Form umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Beispielsweise können Lösungen der Verbindungen der
vorliegenden Erfindung gelöst
in Wasser und Wasser-Propylenglykol und Wasser-Polyethylenglykol-
und Wasser-Polyethylenglykol-Systemen, die optional herkömmliche
Farbmittel, Aromamittel, Stabilisatoren und Dickungsmittel enthalten,
bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise wird die pharmazeutische
Zusammensetzung unter Verwendung herkömmlicher Techniken in Einheitsdosisform,
die wirksame Mengen der aktiven Komponente, d. h. der Verbindung
der Formel I gemäß der vorliegenden
Erfindung, enthält,
hergestellt.
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Die Menge der aktiven Komponente,
d. h. der Verbindung der Formel I, in der pharmazeutischen Zusammensetzung
und Einheitsdosis von derselben kann in weitem Umfang in Abhängigkeit
von dem speziellen Applikationsverfahren, der Stärke der speziellen Verbindung
und der gewünschten
Konzentration variiert oder eingestellt werden. Im allgemeinen ist
die Menge der aktiven Komponente im Bereich zwischen 0,5 und 90 Gew.-%
der Zusammensetzung.
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Bei der therapeutischen Verwendung
zur Behandlung oder Bekämpfung
bakterieller Infektionen bei Menschen und anderen Lebewesen, bei
denen die Diagnose von bakteriellen Infektionen gestellt wurde,
werden die Verbindungen oder pharmazeutischen Zusammensetzungen
derselben oral, parenteral und/oder topisch mit einer derartigen
Dosis, dass eine Konzentration, d. h. eine Menge oder ein Blutspiegel
der aktiven Komponente in dem behandelten Lebewesen, die antibakteriell
wirksam ist, erhalten und beibehalten wird, verabreicht. Im allgemeinen
ist eine derartige antibakteriell wirksame Dosismenge einer aktiven
Komponente im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 100 mg/kg, vorzugsweise
etwa 3,0 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht/Tag.
Es ist klar, dass die Dosismengen in Abhängigkeit von den Bedürfnissen
des Patienten, der Schwere der zu behandelnden bakteriellen Infektion
und der speziellen verwendeten Verbindung variieren können. Auch
ist klar, dass die verabreichte Anfangsdosis über die im vorhergehenden angegebene
Obergrenze erhöht
werden kann, um rasch den gewünschten
Blutspiegel zu erreichen, oder die Anfangsdosis kleiner als die
optimale Dosis sein kann, und die Tagesdosis in Abhängigkeit
von der speziellen Situation fortschreitend im Laufe der Behandlung erhöht werden
kann. Falls gewünscht,
kann die Tagesdosis auch in mehrere Dosen zur Verabreichung, beispielsweise
zwei- bis viermal pro Tag, geteilt werden.
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Die Verbindungen der Formel I werden
parenteral, d. h. durch Injektion, beispielsweise intravenöse Injektion,
oder auf anderen parenteralen Verabreichungswegen verabreicht. Pharmazeutische
Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung enthalten im allgemeinen
eine pharmazeutisch akzeptable Menge der Verbindung nach Formel
I als lösliches
Salz (Säureadditionssalz
oder Basesalz) gelöst
in einem pharmazeutisch akzeptablen flüssigen Träger, beispielsweise Wasser
zu Injektionszwecken und eine geeignet gepufferte isotonische Lösung, die
beispielsweise einen pH-Wert von etwa 3,5–6 aufweist. Geeignete Puffermittel
umfassen beispielsweise Trinatriumorthophosphat, Natriumbicarbonat,
Natriumcitrat, N-Methylglucamin, L(+)-Lysin und L(+)-Arginin, um
einige zu nennen. Die Verbindung gemäß Formel I wird im allgemeinen
in dem Träger
in einer derart ausreichenden Menge gelöst, dass eine pharmazeutisch
akzeptable injizierbare Konzentration im Bereich von etwa 1 mg/ml
bis etwa 400 mg/ml erhalten wird. Die gebildete flüssige pharmazeutische
Zusammensetzung wird so verabreicht, dass die im vorhergehenden
genannte antibakteriell wirksame Dosismenge erhalten wird. Die Verbindungen
der Formel I gemäß der vorliegenden
Erfindung werden vorteilhafterweise oral in festen und flüssigen Dosierungsformen
verabreicht.
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Als topische Behandlung wird eine
wirksame Menge einer Verbindung der Formel I in ein pharmazeutisch
akzeptables Gel- oder
Cremevehikel, das an der Behandlungsfläche auf die Haut des Patienten
appliziert werden kann, eingemischt. Eine Zubereitung derartiger
Cremes und Gele ist einschlägig
bekannt und sie kann Eindringverstärkungsmittel umfassen.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung sind verwendbare antimikrobielle Mittel, die wirksam sind
gegenüber
verschiedenen humanen und veterinärmedizinischen Pathogenen,
die grampositive aerobe Organismen wie mehrfachresistente Staphylococci
und Streptococci, gramnegative Organismen, wie H. influenzae und
M. catarrhalis, sowie anaerobe Organismen, wie Bacteroides- und
Clostridia-Arten und säurefeste Organismen,
wie Mycobacterium tuberculosis und Mycobacterium avium, umfassen.
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Um die Natur der Erfindung und die
Art und Weise der Durchführung
derselben weiter zu erläutern, werden
die folgenden Versuchsbeispiele angegeben.
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BEISPIEL
1: Herstellung von (S)-N-[[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
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Stufe 1: Herstellung von
(S)-N-[3-[3-Fluor-4-piperidin-1-yl-phenyl)-2-oxo-oxazolidin-5-ylmethyl)-acetamid
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Diisopropylethylamin (15,7 ml) und
3,4-Difluornitrobenzol (5,0 ml) werden nacheinander zu einer Ethylacetatlösung (70
ml) von Piperidin (5,77 g) gegeben, und das Gemisch wird 2 Tage
bei Raumtemperatur gerührt.
Wasser wird zu der Reak tionslösung
gegeben und die sich abtrennende Ethylacetatschicht wird mit Wasser
und Kochsalzlösung
gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösemittel wird abgedampft, wobei
eine Nitroverbindung (10,1 g) in einer Ausbeute von 100% erhalten
wird. Palladium-auf-Kohle (10 %, 1,0 g) wird zu einer Ethylacetatlösung (101
ml) der Nitroverbindung (10,1 g) gegeben, und das Gemisch wird 4
h bei Raumtemperatur unter Wasserstoffatmosphäre gerührt. Das Palladium-auf-Kohle
wird abfiltriert, und das Filtrat wird unter Vakuum eingeengt, wobei
ein Amin (8,75 g, 100%) erhalten wird. Natriumhydrogencarbonat (5,0
g) und Benzyloxycarbonylchlorid (8,4 ml) werden nacheinander zu
einer Tetrahydrofuran(THF)lösung
(100 ml) des Amins (8,75 g) gegeben, und das Gemisch wird 14 h bei
Raumtemperatur gerührt.
Wasser wird zu der Reaktionslösung
gegeben, und die sich abtrennende THF-Schicht wird mit Wasser und
Kochsalzlösung
gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösemittel wird abgedampft, und
der Rückstand
wird durch Silicagelsäulenchromatographie
(Lösemittel:
Ethylacetat/Hexan/Chloroform = 1/6/4) gereinigt, wobei ein Benzylcarbamat
(14,5 g) in einer Ausbeute von 98% erhalten wird. Butyllithium (1,6
M Hexanlösung:
5,2 ml) wird zu einer THF-Lösung
(24 ml) des Benzylcarbamats (2,75 g) bei –78 °C gegeben, und das Gemisch wird
5 min gerührt.
Bei der gleichen Temperatur wird (R)-(-)-Glycidylbutyrat (1,25 ml)
zu der gerührten
Lösung
gegeben, und das Gemisch wird 14 h gerührt, während die Temperatur langsam
auf Raumtemperatur steigt. Wasser wird zu der Reaktionslösung gegeben,
und die sich abtrennende THF-Schicht wird mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen
und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösemittel wird abgedampft, und
der Rückstand
wird durch Silicagelsäulenchromatographie
(Lösemittel:
Ethylacetat/Hexan = 3/1) gereinigt, wobei ein Alkohol (2,20 g) in
einer Ausbeute von 89% erhalten wird. Tosylchlorid (2,85 g) wird zu
einer Pyridinlösung
(8 ml) des Alkohols (2,20 g) gegeben, und das Gemisch wird 6 h bei
Raumtemperatur gerührt.
Wasser (32 ml) wird zu der Reaktionslösung gegeben, und das Gemisch
wird 1 h gerührt.
Der gebildete Niederschlag wird durch Filtration gewonnen und mit
Wasser gewaschen und anschließend
unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet, wobei ein Tosylat (3,28
g) in einer Ausbeute von 98% erhalten wird. Natriumazid (3,80 g)
wird bei Raumtemperatur zu einer Dimethylformamid(DMF)lösung (23
ml) des Tosylats (3,2 g) gegeben, und das Gemisch wird 5,5 h bei
65°C gerührt. Nach
dem Abkühlen
des Reaktionsgemischs auf Raumtemperatur wird Wasser zugegeben und
das Gemisch mit Ethylacetat extrahiert; die organische Schicht wird
unter Vakuum eingeengt. Der gebildete Rückstand wird in Ethylacetat
gelöst
und mit Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösemittel wird abgedampft, und der
Rückstand
wird durch Silicagelsäulenchromatographie
(Lösemittel:
Ethylacetat/Hexan = 1/1) gereinigt, wobei ein Azid (2,20 g) in einer
Ausbeute von 94% erhalten wird. Essigsäureanhydrid (0,65 ml) und Pyridin
(1,0 ml) werden zu einer Ethylacetatlösung (19 ml) des Azids (2,20
g) bei Raumtemperatur gegeben; nach der Zugabe von Palladium-auf-Kohle
(10%, 0,22 g) wird das Gemisch 6 h bei Raumtemperatur unter einer
Wasserstoffatmosphäre
von 1,013 bar (1 atm) gerührt.
Das Palladium-auf-Kohle wird abfiltriert, und das Filtrat wird mit Wasser
und Kochsalzlösung
gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösemittel wird abgedampft, und
der Rückstand
wird durch Silicagelsäulenchromatographie
(Lösemittel:
Aceton/Hexan = 1/1) gereinigt, wobei die Titelverbindung erhalten
wird.
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Stufe 2: Herstellung von
(S)-N-{3-[3-Fluor-4-(4-oxopiperidin-1-yl)-phenyl]-2-oxo-oxazolidin-5-ylmethyl}-acetamid
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Unter Verwendung eines im Handel
erhältlichen
1,4-Dioxo-8-aza-spiro[4.5]decan
wird (S)-N-{3-[4-1,4-Dioxa-8-azaspiro84.5]dec-8-yl-3-fluor-phenyl]-2-oxo-oxazolidin-5-ylmethyl}-acetamid
gemäß dem Verfahren
von Stufe 1 synthetisiert. Zu einer Acetonlösung (70 ml) dieser Verbindung
(3,79 g) werden Wasser (20 ml) und p-Toluolsulfonsäuremonohydrat (3,66 g) nacheinander
gegeben, und das Gemisch wird 3 h unter Rückflusskühlung erhitzt. Nach dem Abkühlen des
Reaktionsgemischs auf Raumtemperatur wird das Aceton abdestilliert
und die wässrige
Schicht mit Triethylamin neutralisiert. Die Lösung wird mit Methylenchlorid
extrahiert, und die organische Schicht wird mit Kochsalzlösung gewaschen
und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösemittel wird abgedampft, und
der Rückstand
wird durch Silicagelsäulenchromatographie
(Lösemittel:
Chloroform/Methanol = 50/1–25/1)
gereinigt, wobei die Titelverbindung erhalten wird.
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Stufe 3: Herstellung von
(S)-N-{3-[3-Fluor-4-(4-hydroxyimino-piperidin-1-yl)-phenyl]-2-oxooxazolidin-5-ylmethyl}-acetamid
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Natriumacetat (517 mg) und Hydroxylaminhydrochlorid
(219 mg) werden nacheinander zu einer Methanol-Methylenchlorid-Lösung (10-10 ml) von 1,00 g
des Produkts von Stufe 2 gegeben, und das Gemisch wird 2 Tage bei
Raumtemperatur gerührt.
Das Lösemittel
wird abgedampft, und der Rückstand
wird in Methanol gelöst
und anschließend
mit Silicagel (8 g) versetzt. Das Methanol wird abgedampft und der
Rückstand wird
durch Silicagelsäulenchromatographie
(Lösemittel:
Chloroform/Methanol = 50/1–25/1)
gereinigt, wobei die Titelverbindung erhalten wird.
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Stufe 4: Herstellung von
(S)-N-[[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
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Ein gerührtes Gemisch der Verbindung
des Produkts von Stufe 3 (0,200 g, 0,549 mmol) in Aceton (5,3 ml)
wird unter Stickstoff zunächst
mit einer 5%-igen wässrigen
Natriumcarbonatlösung
(5,3 ml) und dann tropfenweise während
3 min mit einer Lösung
von p-Toluolsulfonylchlorid (0,16 g, 0,82 mmol) in Aceton (2,7 ml) behandelt.
Anfangs ist dieses Gemisch eine zweiphasige Lösung; nach etwa 25 min beginnt
sich jedoch ein Niederschlag zu bilden. Es wird 4 h bei Umgebungstemperatur
(23°C) gehalten
und filtriert. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck zum Entfernen
des Acetons eingeengt, und der wässrige
Rückstand
wird mit CH2Cl2 extrahiert.
Der Extrakt wird getrocknet (MgSO4) und
eingeengt, wobei eine kleine Menge eines rohen Produkts erhalten
wird. Der größte Teil
des Produkts ist in der wässrigen
Schicht, die unter Vakuum eingeengt wird. Der Rückstand wird mit dem rohen
Produkt aus dem CH2Cl2-Extrakt
vereinigt und auf Silicagel mit Gemischen von MeOH-NH4OH-CH2Cl2, die in der Folge 3–5% McOH und 0,3–0,5% NH4OH aufwiesen, chromatograhiert. Das Produkt
wird aus MeOH-EtOAc
kristallisiert, wobei die Titelverbindung erhalten wird. Fp 140–146°C.
MS
m/z (relative Intensität)
364 (M+, 96,1), 320 (100), 306 (6,7), 294
(10,9), 236 (41,8);
HRMS berechnet für C17H21FN4O4:
364,1547 (M+); gefunden 364,1545;
1H-NMR [300 MHz, (CD3)2SO] δ 1,81
(s, 3H), 2,57 (m, 2H), 3,07 (m, 4H), 3,24 (m, 2H), 3,38 (t, 2H),
3,67 (d, d, 1H), 4,06 (t, 1H), 4,68 (m, 1H), 7,08 (t, 1H), 7,13
(d, d, 1H), 7,45 (d, d, 1H), 7,65 (t, 1H), 8,21 (t, 1H).
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BEISPIEL
2: Herstellung von (S)-N-[[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]thioacetamid
-
Stufe 1: Herstellung von (S)-[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)-phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl-tert-butyldimethylsilylether
-
Eine gerührte Lösung von 10,6 g (0,03 mol)
von (S)-[3-[4-(1,4-Dioxo-8-azaspiro[4.5]dec-8-yl)-3-fluorphenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methanol,
dem Zwischenprodukt von Formel 2 (Reaktionsschema 1) zur Herstellung
von (S)-N-{-3-[3-Fluor-4-(4-oxopiperidin-1-yl)phenyl]-2-oxooxazolidin-5-ylmethyl}acetamid
(Beispiel 1, Stufe 2) in Aceton (230 ml) wird mit Wasser (65 ml)
und p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
(11,4 g, 0,06 mol) behandelt, 5 h unter Stickstoff unter Rückflusskühlung erhitzt
und 18 h bei Umgebungstemperatur (24 °C) gehalten. Sie wird dann zur
Entfernung des Acetons unter Vakuum eingeengt. Der wässrige Rückstand
wird mit Natriumbicarbonat neutralisiert und mit Ethylacetat extrahiert;
der Extrakt wird mit einer gesättigten
Natriumbicarbonatlösung,
Wasser und einer verdünnten
Natriumchloridlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingeengt, wobei das Keton, eine Verbindung der Formel 4 (Reaktionsschema
1), erhalten wird. Eine gerührte
Lösung
von dem Keton und Triethylamin (12,5 ml, 0,09 mol) in Methylenchlorid
(100 ml) wird mit tert-Butyldimethylsilylchlorid (6,03 g, 0,04 mol)
behandelt und 23 h bei Umgebungstemperatur unter Stickstoff gehalten.
Weiteres tert-Butyldimethylsilylchlorid (3,0 g) wird zugegeben,
und das Gemisch wird weitere 20 h bei Umgebungstemperatur gehalten.
Weiteres Triethylamin (3,0 ml) und tert-Butyldimethylsilylchlorid (3,0 g) werden
erneut zugegeben, und das Gemisch wird 4 Tage bei Umgebungstemperatur
gehalten, mit Methylenchlorid verdünnt, mit Wasser und einer verdünnten Natriumchloridlösung gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und eingeengt. Die Chromatographie des Rückstands auf Silicagel mit
einem Gemisch von Aceton-Heptan, das 20– 30% Aceton enthielt, ergab
7,72 g des tert-Butyldimethylsilyl(TBDMS)ethers, einer Verbindung
der Formel 5 (Reaktionsschema 1), worin P TBDMS ist. Eine gerührte Lösung des
TBDMS-Ethers (7,27 g, 17,2 mmol) in Methanol (150 ml) wird tropfenweise
mit einer Lösung
von Hydroxylaminhydrochlorid (1,44 g, 0,021 mol) und Natriumacetat (1,72
g, 0,021 mol) in Wasser (15 ml) behandelt und 20 h bei Umgebungstemperatur
gehalten. Das Gemisch wird unter vermindertem Druck eingeengt. Eine
Lösung
des Rückstands,
eines weißen
Feststoffs, in Methylenchlorid wird mit Wasser und einer verdünnten Natriumchloridlösung gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und eingeengt, wobei 7,25 g des Oxims, einer Verbindung der Formel
6 (Reaktionsschema 1), erhalten wurden. Eine gerührte Lösung des Oxims in Aceton (165
ml) wird unter Stickstoff mit einer 5%-igen wässrigen Natriumcarbonatlösung (165
ml) und anschließend
tropfenweise während
20 min mit einer Lösung
von p-Toluolsulfonylchlorid
(4,92 g, 0,0258 mol) in Aceton (80 ml) behandelt. Das Gemisch wird
18 h bei Umgebungstemperatur gehalten und dann unter vermindertem
Druck eingeengt. Eine Lösung
des Rückstands
in Methylenchlorid wird mit Wasser und einer verdünnten Natriumchloridlösung gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und eingeengt. Die Chromatographie des Rückstands auf Silicagel mit
3% Methanol/0,3% Ammoniumhydroxid/Methylenchlorid ergab 5,98 g der
Titelverbindung.
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Stufe 2: Herstellung von
(S)-[[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)-phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]amin
-
Ein eiskaltes gerührtes Gemisch des Produkts
von Beispiel 2, Stufe 1 (0,22 g, 0,50 mmol) in Tetrahydrofuran (THF;
15 ml) wird unter Stickstoff tropfenweise während 2 min mit einer 1 M Lösung von
Tetrabutylammoniumfluorid in THF (1,5 ml) behandelt. Das Gemisch
wird 10 min in dem Eisbad gehalten und 1 h 25 min bei Umgebungstemperatur
(24°C) gehalten,
mit Ethylacetat verdünnt,
mit Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingeengt. Die Chromatographie des Rückstands auf Silicagel mit
Gemischen von Methanol/Methylenchlorid, die 3–6% Methanol enthielten, ergab
0,15 g des Alkohols, einer Verbindung der Formel 9 (Reaktionsschema
1), worin R Wasserstoff ist: MS(ES) m/z 324 (M + H+).
Eine gerührte
Suspension des Alkohols (0,15 g, 0,46 mmol) in Methylenchlorid (15
ml) und THF (8 ml) wird unter Stickstoff mit Triethylamin (0,5 ml,
1,4 mmol) und dann portionsweise während 1 min bei Umgebungstemperatur
mit 0,14 g (0,56 mmol) m-Nitrobenzolsulfonylchlorid behandelt. Das
Gemisch wird 90 min gerührt,
mit weiterem Methylenchlorid (10 ml) gemischt, wobei eine Lösung erhalten
wird, und bei Umgebungstemperatur 1 h gehalten. Danach wird es mehrere
Tage bei –11°C gehalten,
mit Methylenchlorid verdünnt,
mit einer gesättigten
Natriumcarbonatlösung,
Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingeengt, wobei 0,21 g des m-Nitrobenzolsulfonats, einer Verbindung
der Formel 10 (Reaktionsschema 1) erhalten wurden. Ein gerührtes Gemisch
aus m-Nitrobenzolsulfonat (0,21 g, 0,44 mmol), Acetonitril (10 ml),
2-Propanol (10 ml) und 29% Ammoniumhydroxid (10 ml) wird 4,5 h unter
einem Tro ckeneis/Aceton-Kühler
auf 45–50°C erwärmt und
18 h bei Umgebungstemperatur gehalten. Weiteres Ammoniumhydroxid
(5 ml) wird zugegeben, und das Gemisch wird 4,5 h auf 45–50°C erwärmt, 1 h
bei Umgebungstemperatur gehalten, mit 5 ml Ammoniumhydroxid behandelt und
18 h bei Umgebungstemperatur gehalten. Danach wird es eingeengt,
wobei ein gelber Feststoff erhalten wird, der auf Silicagel mit
Gemischen von Methanol/Methylenchlorid, die 5–7,5% Methanol enthielten,
und anschließend
8% Methanol/0,2% Ammoniumhydroxid/Methylenchlorid chromatographiert
wurde, wobei das Titelprodukt erhalten wurde.
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Stufe 3: Herstellung von
(S)-[[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)-phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]thioacetamid
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Eine gerührte Lösung von 0,12 g des Produkts
von Beispiel 2, Stufe 2 und 0,40 ml Triethylamin in einem Gemisch
von Methylenchlorid (10 ml) und Methanol (10 ml) wird unter Stickstoff
mit Ethyldithioacetat (0,05 ml) behandelt und 145 h bei Umgebungstemperatur
gehalten. Weitere 0,05-ml-Portionen
von Ethyldithioacetat werden nach 24, 31 und 49 h zugegeben; weiteres
Triethylamin (1,0 ml) wird ebenfalls nach 49 h zugegeben. Das Gemisch
wird zu einem kleinen Volumen eingeengt, mit Ethylacetat verdünnt, mit
Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingeengt. Die Chromatographie des Rückstands auf Silicagel mit
3,5 Methanol/Methylenchlorid ergab 0,061 g des Titelprodukts.
1H-NMR [300 MHz, (CD3)2SO] δ 2,42
(s, 3H), 2,56 (m, 2H), 3,07 (m, 4H), 3,24 (m, 2H), 3,76 (dd, 1H),
3,87 (m, 2H), 4,11 (t, 1H), 4,91 (m, 1H), 7,12 (m, 2H), 7,46 (dd,
1H), 7,67 (breites s, 1H), 10,35 (breites s, 1H).
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BEISPIEL
3: Herstellung von (S)-N-[[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-4-methyl-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
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Stufe 1: Herstellung von
(S)-[[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-4-methyl-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinylmethyl]amin
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Ein Gemisch von 0,63 g (1,4 mmol)
des Produkts von Beispiel 2, Stufe 2, Methyliodid (0,093 ml) und THF
(40 ml) wird tropfenweise während
12 min unter Stickstoff zu einem gerührten Gemisch von pulverförmigem Kaliumhydroxid
(0,12 g) und Tetrabutylammoniumbromid (0,096 g) in THF (10 ml) gegeben
und 20 h bei Umgebungstemperatur gehalten. Danach wird es mit Ethylacetat
verdünnt,
mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen,
getrocknet (MgSO4) und eingeengt. Die Chromatographie
des Rückstands
auf Silicagel mit Gemischen von Aceton/Methylenchlorid, die 10–40% Aceton
enthielten, ergab 0,46 g (71%) des methylierten Produkts, einer
Verbindung der Formel 8 (Reaktionsschema 1), worin R' Methyl ist. Ein
eiskaltes gerührtes
Gemisch dieses Produkts (0,17 g, 0,38 mmol) und von THF (12 ml)
wird unter Stickstoff tropfenweise mit einer 1 M Lösung von
Tetrabutylammoniumfluorid in THF (1,2 ml) behandelt. Es wird 15
min in dem Eisbad und 3 h bei Umgebungstemperatur gehalten, mit
Eiswasser gemischt und mit Ethylacetat extrahiert. Der Extrakt wird mit
Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und eingeengt,
wobei 0,15 g des Alkohols, eine Verbindung der Formel 9 (Reaktionsschema
1), erhalten wurde. Eine gerührte
eiskalte Lösung
des Alkohols (0,52 g, 1,5 mmol) und von Triethylamin (0,60 mol)
in Methylenchlorid (45 ml) wird während 5 min portionsweise mit
m-Nitrobenzolsulfonylchlorid (0,42 g) behandelt. Das Gemisch wird
15 min in dem Eisbad und 3 h bei Umgebungstemperatur gehalten, mit
Methylenchlorid verdünnt,
mit einer gesättigten
Natriumbicarbonatlösung,
Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und eingeengt,
wobei das m-Nitrobenzolsulfonat, eine Verbindung der Formel 10 (Reaktionsschema
1), erhalten wird. Ein gerührtes
Gemisch von diesem Produkt, Acetonitril (35 ml), 2-Propanol (35
ml) und konzentriertem Ammoniumhydroxid (35 ml) wird 4,5 h bei 45–50°C unter einem
Trockeneis/Aceton-Kühler
und 20 h bei Umgebungstemperatur gehalten. Weiteres Ammoniumhydroxid
(6 ml) wird zugegeben, und das Gemisch wird 5,5 h bei 45–50°C und 18
h bei Umgebungstemperatur gehalten. Das Gemisch wird dann unter
vermindertem Druck eingeengt, um die organischen Lösemittel
zu entfernen, und der wässrige
Rückstand
wird zunächst
mit Ethylacetat und dann mit Methylenchlorid extrahiert. Die Extrakte
werden mit Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und eingeengt.
Die Chromatographie des Rückstands
auf Silicagel mit Gemischen von Methanol/Methylenchlorid, die 7,5–10% Methanol
enthielten, ergab die Titelverbindung.
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Stufe 2: Herstellung von
(S)-N-[[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-4-methyl-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinylmethyl]acetamid
-
Ein gerührtes eiskaltes Gemisch von
0,10 g (0,30 mmol) des Produkts von Beispiel 3, Stufe 1, und Pyridin
(1,74 ml) wird unter Stickstoff tropfenweise mit Essigsäureanhydrid
(0,57 ml, 6,04 mmol) behandelt und 15 min in dem Eisbad und 3,5
h bei Umgebungstemperatur gehalten. Es wird dann unter Vakuum eingeengt; der
Rückstand
wird mit Eiswasser und ei ner gesättigten
Natriumbicarbonatlösung
gemischt und mit Ethylacetat extrahiert. Der Extrakt wird mit Wasser
und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und eingeengt.
Die Kristallisation des Rückstands
aus Ethylacetat/Methanol ergab 0,053 g der Titelverbindung.
Fp
203–204°C.
MS(ES)
m/z 379 (M + H+), 401 (M + Na+).
Analyse
berechnet für
C18H23FN4O4: C, 57,13; H,
6,13; N, 14,81. Gefunden C, 57,05; H, 6,23; N, 14,85.
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BEISPIEL
4: Herstellung von (S)-N-[[3-[3-Fluor-4-(1,2,3,4,6,7-hexahydro-4-methyl-5-oxo-1,4-diazepin-1-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinylmethyl]thioacetamid
-
Eine eiskalte gerührte Lösung von 0,18 g (0,535 mmol)
des Produkts von Beispiel 3, Stufe 1, und Triethylamin (0,21 ml)
in THF (8 ml) und Methylenchlorid (10 ml) wird mit einer Lösung von
Ethyldithioacetat (0,074 ml, 0,64 mmol) in THF (2 ml) behandelt.
Das Gemisch wird 20 h bei Umgebungstemperatur gehalten, mit einem
Tropfen von weiterem Ethyldithioacetat behandelt und 7 h bei Umgebungstemperatur
gehalten. Danach wird es unter einem Stickstoffstrom eingeengt.
Der Rückstand
wird mit Methylenchlorid gemischt, mit einer gesättigten Natriumbicarbonatlösung, Wasser
und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingeengt. Die Chromatographie des Rückstands auf Silicagel mit
Gemischen von Methanol/Methylenchlorid, die 2–4% Methanol enthiel ten, und
Kristallisieren des Produkts aus Ethylacetat ergaben 0,13 g der
Titelverbindung.
Fp 157–158°C.
Analyse
berechnet für
C18H23FN4O3S: C, 54,81; H,
5,88; N, 14,20. Gefunden C, 54,83; H, 5,93; N, 14,11.
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BEISPIEL 5: MIC-Testverfahren
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Die In-vitro-MIC-Werte der Testverbindungen
werden durch ein Standardagarverdünnungsverfahren bestimmt. Eine
Stammarzneimittellösung
jedes Analogons wird in dem bevorzugten Lösemittel, üblicherweise DMSO : H2O (1 : 3) hergestellt. Reihenzweifachverdünnungen
jeder Probe wurden unter Verwendung von 1,0-ml-Aliquots von sterilem
destilliertem Wasser hergestellt. Zu jedem 1,0-ml-Aliquot eines
Arzneimittels werden 9 ml geschmolzenes Mueller-Hinton-Agarmedium
gegeben. Der mit Arzneimittel ergänzte Agar wird gemischt, in
Petrischalen von 15 × 100
mm gegossen und vor dem Beimpfen festwerden und trocknen gelassen.
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Phiolen der einzelnen Testorganismen
werden in der Dampfphase eines Gefriergeräts mit flüssigem Stickstoff eingefroren
gehalten. Testkulturen werden über
Nacht bei 35 °C
auf dem für
den Organismus geeigneten Medium wachsen gelassen. Kolonien werden
mit einem sterilen Tupfer geerntet, und Zellsuspensionen werden
in Trypticase-Soja-Nährmedium
(TSB) bis zu einer Trübung
von 0,5 gemäß McFarland-Standard
hergestellt. Eine 1 : 20-Verdünnung
jeder Suspension erfolgt in TSB. Die den mit Arzneimittel ergänzten Agar
enthaltenden Platten werden mit einem Tropfen von 0,001 ml der Zellsuspension
unter Verwendung eines Steers-Replikators beimpft, wobei etwa 104–105 Zellen pro Fleck erhalten werden. Die Platten
werden über Nacht
bei 35°C
inkubiert.
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Nach der Inkubation wird die minimale
Hemmkonzentration (MIC μg/ml),
die niedrigste Konzentration des Arzneimittels, die ein sichtbares
Wachstum des Organismus hemmt, abgelesen und aufgezeichnet. Die Daten
sind in Tabelle I angegeben.
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