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Technisches
Gebiet
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Diese Erfindung betrifft Bauprodukte
mit niedriger Dichte und Verfahren zu deren Herstellung.
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Technischer Hintergrund
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Geformte Calciumsilikatprodukte werden
weitverbreitet in der Industrie und in Haushaltsanwendungen als
Wärmeisolierung
und hitzebeständige
Materialien verwendet und sind in dem australischen Patent Nr. 552 930
gezeigt. Diese Produkte werden üblicherweise
gebildet, indem eine Quelle für
Calciumhydroxid mit einem silikatischen Material bei erhöhter Temperatur
und erhöhtem
Druck kombiniert wird. In Abhängigkeit
von der Temperatur, dem Druck, der Länge der Reaktionszeit und der
verwendeten Wasserkonzentration kann eine Vielfalt von kristallinen
Formen von Calciumsilikat gebildet werden. Die resultierende Aufschlämmung von
hydratisierten Calciumsilikatkristallen kann dann in Formen gegossen
und getrocknet werden, üblicherweise durch
Zufuhr von Wärme,
um die gewünschten
fertigen geformten Produkte vor der Formung, falls erwünscht, zu
ergeben. Dann können
Verstärkungsfasern
wie Glas- und Polyesterfasern zu der Aufschlämmung gegeben werden.
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Solche reinen Calciumsilikatprodukte
haben jedoch keine ausreichende Festigkeit, Zähigkeit und Dauerhaftigkeit
für verschiedene
Bauanwendungen. Es sind verschiedene Mechanismen zur Herstellung
von Calciumsilikatprodukten mit ausreichender Festigkeit für Bauanwendungen
vorgeschlagen worden. Calciumsilikattafeln mit niedriger Dichte
unter Verwendung von Fasergehalten von 3 Gew.% oder weniger sind
in Feuerschutzanwendungen wohl bekannt. Das Herstellungsverfahren
für das
Calciumsilikat in diesen Produkten und die anderen Bestandteilen,
die für
Hochtemperatur- (> 1000°C)-Stabilität erforderlich
sind, machen solche Produkte zur Verwendung als Gebrauchsprodukte
unwirtschaftlich. US-A-5 547 505 offenbart ein Produktionsverfahren
für Zemente
mit geringer Wärmeentwicklung
mit guter Druckfestigkeit und Hydratisierungswärmen. Das Verfahren ist jedoch
recht komplex. Es beinhaltet das Mischen von kalkartigen Materialien,
silikatischen Materialien und aluminiumhaltigen Materialien, Schmelzen
der Mischung, Abschrecken der Schmelze und Mahlen des abgeschreckten
Materials zum Zufügen
zu der Zementzusammensetzung.
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Das australische Patent Nr. 606 344
versucht, die mit Calciumsilikatprodukten verbundenen Produkte zu überwinden,
indem faserige Materialien, wie Holzpulpe, und ein geeignetes polymeres
Koagulierungsmittel zugegeben werden, dünne Platten aus dem resultierenden
Material gebildet werden und die Platten unter Bildung einer Bautafel
laminiert werden. verschiedene andere Produktionstechniken oder
Additive, wie Fasern, polymere Bindemittel, usw., sind verwendet
worden, um die Festigkeit und Dauerhaftigkeit des Calciumsilikatprodukts
zu erhöhen.
Die deutsche Patentanmeldung
DE
37 11 549 schließt
beispielsweise ein polymeres Bindemittel und ein Expansions-Ettringitbildungsmittel
zu der Calciumsilikataufschlämmung
ein, um ein holzähnliches
Produkt zu ergeben.
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Faserverstärkte Zementprodukte wie wasserbeständige Bauplatten
sind seit 1895 im Bauwesen verwendet worden. In neuerer Zeit gehörten nicht
nur Asbestfasern, sondern auch Cellulosefasern (AU-515 151), Metallfasern,
Glasfasern und andere natürliche
Fasern zu Verstärkungsfasern,
die in derartigen Produkten verwendet werden. Die Dichte derartiger
Bauplatten beträgt
in der Regel 1,2 bis 1,7 g/cm3, wobei die
Variation der Dichte in der Regel durch Kompression und Entwässerung
der Faserzementaufschlämmungen,
die in der Fertigung verwendet werden, und durch Variieren der verwendeten
Fasermenge erreichbar ist.
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Die Dichten der oben beschriebenen
Bauplatten bedeuten, dass die Produkte schwerer als Produkte auf
Bauholzbasis mit gleicher Abmessung sind und daher schwieriger zu
schneiden, maschinell zu bearbeiten und zu nageln als Bauholz und
Produkte auf Bauholzbasis sind. In dieser Hinsicht liegt die Dichte
natürlicher Bauholzplatten
typischerweise im Bereich von 0,7 bis 0,9 g/cm3 für trockene
Harthölzer
und 0,38 bis 0,6 g/cm3 für trockene Weichhölzer. Die
Trockendichte wiederaufbereiteter ge presster Hartfaserplatten liegt
typischerweise im Bereich von 0,95 bis 1,1 g/cm3.
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Es wäre erwünscht, Bauplatten mit einer
Dichte ähnlich
derjenigen von Bauholz zu fertigen, wodurch leichtere, besser nagelbare,
leichter schneidbare und leichter maschinenbearbeitbare Produkte
möglich
werden, während
die Dauerhaftigkeit, Feuerbeständigkeit,
Verrottungsfestigkeit und Wasserbeständigkeitseigenschaften des
faserverstärkten
Zementprodukts erhalten bleiben.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, mindestens einige der oben genannten Nachteile des Standes
der Technik wesentlich zu lindern oder mindestens eine kommerzielle
Alternative dazu zu liefern.
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Offenbarung
der Erfindung
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Gemäß einem ersten Aspekt liefert
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Bilden eines zementösen Produkts,
wobei ein zementöses
Material, ein silikatisches Material und ein Material niedriger
Schüttdichte
zu Wasser hinzugefügt
werden, um eine Aufschlämmung
zu bilden, ein geformter Rohartikel aus der Aufschlämmung gebildet
wird und der Artikel in einem Autoklaven gehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass
das Material niedriger Schüttdichte
eine Mischung aus Calciumsilikathydrat und nicht in Reaktion getretenem
silikatischen Reaktionspartner ist.
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Der Anmelder schlägt die Verwendung von Calciumsilikathydrat
als Dichtemodifizierungsmittel vor, da es im Unterschied zu üblicherweise
verwendeten Materialien wie Vermikulit, Perlit oder EPS-Schaumperlen nicht
aufschwimmt und beständig
gegen Zusammendrücken
ist.
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Das Material mit niedriger Schüttdichte
ist aus Teilchen zusammengesetzt, die im Wesentlichen Calciumsilikathydrat
sind, typischerweise in Form einer dreidimensional ineinandergreifenden
Struktur, die Rippen enthält
und in der nachfolgenden Verarbeitung beständig gegen Zusammendrücken ist.
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Das Material mit niedriger Schüttdichte
hat vorzugsweise eine Schüttdichte
zwischen 0,06 und 0,3 g/cm3.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Material mit niedriger Schüttdichte durch Reagieren eines
silikatischen Reaktionspartners mit einem kalkartigen Reaktionspartner
in Gegenwart von Wasser unter Druck und erhöhter Temperatur bereitgestellt,
wobei wenigstens 90 Gew.-% des silikatischen Reaktionspartners eine
Teilchengröße von weniger
als 100 Mikron (100 μm)
haben.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Bildung eines zementösen
Produkts können
die geformten Rohartikel aus der wasserhaltigen Aufschlämmung nach
einem beliebigen aus einer Reihe konventioneller Verfahren gebildet
werden, wie dem Hatscheck-Plattenprozess,
dem Mazza-Rohrprozess, dem Magnani-Plattenprozess, Spritzgießen, Extrusion,
Handlegeverfahren, Formung, Gießen,
Filterpressen, maschinellem Auftragen, Walzenformen, usw. mit oder
ohne Pressen nach der Formung. Nach dem Formen wird der Rohartikel
vorzugsweise für
eine kurze Zeit vorgehärtet,
vorzugsweise bis zu 80 Stunden, danach durch Autoklavieren gehärtet, vorzugsweise
in einem mit Wasserdampf unter Druck gesetzten Gefäß bei 120
bis 200°C für 3 bis
30 Stunden, am meisten bevorzugt weniger als 24 Stunden. Die Zeitdauer
und Temperatur, die für
das Härten
ausgewählt
werden, hängt
von der Formulierung, dem Fertigungsverfahren und der Form des Artikels ab.
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Der Anmelder hat auch gefunden, dass
es möglich
ist, ein Material mit niedriger Schüttdichte, das im Wesentlichen
aus Calciumsilikathydrat zusammengesetzt ist, zur Verwendung in
einem Bauprodukt bereitzustellen, ohne dass vollständige Umwandlung
der Reaktionspartner zu Calciumsilikathydrat gewährleistet werden muss. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird diese Reaktion vor der vollständigen Umwandlung der Reaktionspartner
zu Calciumsilikathydrat beendet. Die Reaktion wird vorzugsweise
in weniger als 4 Stunden beendet. Die Reaktion wird insbesondere über einen
Zeitraum von bis zu 2 Stunden durchgeführt, so dass mindestens 80%
des kalkartigen Reaktionspartnermaterials in Calciumsilikathydrat
(wie vorzugsweise durch DTA (Differentialthermoanalyse)/TGA (thermogravimetrische
Analyse) bestimmt wird) umgewandelt wird.
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Der Anmelder hat gefunden, dass das
Produkt, das aus der Reaktion zwischen dem silikatischen Reaktionspartnermaterial
und dem kalkartigen Reaktionspartnermaterial bei erhöhter Temperatur
und erhöhtem Druck
selbst nach sehr kurzen Reaktionszeiten, z. B. bis herunter zu einer
halben Stunde, mit einer geeigneten Apparatur resultiert, zur Verwendung
in Bauprodukten geeignet ist, wie faserverstärkten Platten. Solche kurzen Reaktionszeiten
liefern eindeutig sowohl in Hinsicht auf die Kosten als auch in
Hinsicht auf die Produktionsgeschwindigkeit Vorteile.
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Das aus dieser Reaktion resultierende
Produkt dient nicht nur als effektives Dichtemodifizierungsmittel zur
Herstellung zementöser
Produkte, was zu Dichten von 1,2 g/cm3 bis
0,5 g/cm3 führt, wobei die Dichte in Kombination
mit Belüftung
der Aufschlämmung
noch darunter liegen kann, sondern liefert andere Vorteile einschließlich hoher
Festigkeit und geringer Wasserdurchlässigkeit der Oberfläche.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Herstellung
derartiger zementöser
Produkte mit niedriger Dichte liegt darin, dass dickere Platten
oder dickerwandige Produkte gefertigt werden können, einschließlich jener,
die Fasern enthalten, ohne dass sie zu schwer für die Handhabung sind. Zusätzlich können solche
dicken Platten, beispielsweise 10 mm bis 35 mm dick, genagelt oder
maschinell verarbeitet werden (was mit Faserzementplatten mit normaler
Dichte oder komprimierten Faserzementplatten nicht immer möglich ist).
Die erfindungsgemäßen zementösen Produkte
mit niedriger Dichte sind auch zur Befestigung mit elektrischen
Nagelgeräten
geeignet, da die niedrigere Dichte der Tafel ermöglicht, dass der Schlag und
der Kopf des Nagels in der Tafel absorbiert werden, im Unterschied
zu Faserzementplatten mit normaler Dichte oder komprimierten Faserzementplatten,
die durch den Schlag des Nagelkopfes brechen können. Die niedrige Dichte der
erfindungsgemäßen zementösen Produkte
ermöglicht
auch das Einkerben und Einrasten von beispielsweise Platten mit
sagen wir bis zu 12 mm Dicke × 1200
mm Breite. Faserzementplatten mit normaler Dichte wären bei diesen
Abmessungen zu stark und zu dicht für das Einkerben und Einrasten.
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Selbst bei Dichten unter 0,5 g/cm3 haben die aus der vorliegenden Erfindung
resultierenden zementösen
Produkte überraschend
gute Festigkeit und Zähigkeit.
Die Anmelder haben auch beobachtet, dass die zementösen Produkte
mit niedriger Dichte, die aus dem erfindungsgemäßen Verfahren resultieren,
eine niedrigere Wasserdurchlässigkeit
der Oberfläche
aufweisen, verglichen mit konventionellen zementösen Produkten.
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Das silikatische Reaktionspartnermaterial
kann in der korrekten Teilchengröße erhalten
werden oder alternativ durch jedes geeignete Verfahren einschließlich Kugelmühlen oder
Stabmühlen
mit hoher Schlagwirkung, vertikal gerührter Kugelmühle oder
Reibungsmühle
gemahlen werden. Solche Mühlen
erhalten hohe Teilchengrößenverringerungsraten
durch Schlagbruch von Teilchen. Das silikatische Reaktionspartnermaterial hat
vorzugsweise eine Teilchengröße von 90
Gew.% von weniger als etwa 100 Mikron (100 μm), insbesondere weniger als
70 Mikron (70 μm)
und am meisten bevorzugt weniger als 50 Mikron (50 μm) Durchmesser
(gemessen mit einem Laserbeugungs-Teilchengrößenanalysegerät, wie einem
Malvern Mastersizer Teilchengrößenanalysegerät vom Beugungstyp).
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Geeignete silikatische Reaktionspartnermaterialien
sind kristallin, am meisten bevorzugt wie Quarz, Quarzitsand, Quarzitstein
oder kristallines Siliciumdioxid. Amorphe silikatische Reaktionspartnermaterialien können auch
verwendet werden, sind jedoch weniger erwünscht. Typische amorphe silikatische
Materialien schließen
Kieselsäure,
pyrogene Kieselsäure,
Reishüllenasche,
Flugasche, Hochofenschlacke, granulierte Schlacke, Stahlschlacke,
kristalline oder luftgekühlte
Schlacke, geothermisches Silikamaterial und Mischungen davon ein.
Das silikatische Material in den Stufen (a) und (c) kann gleich
oder unterschiedlich sein.
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Die Teilchengröße des Siliciumdioxidmaterials
kann gewünschtenfalls
eingestellt werden, um die Reaktionsgeschwindigkeiten zur Bildung
des wesentlichen Calciumsilikathydratprodukts zu ändern. Andere
Prozessparameter oder Additive können
geändert
werden, um die verschiedenen Eigenschaften des resultierenden Bauprodukts
einzustellen, einschließlich
Dichte, Zähigkeit,
usw.
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Geeignete kalkartige Materialien
schließen
Kalk, insbesondere Ätzkalk
ein, der vorzugsweise mehr als 90% CaO enthält. Ätzkalk kann durch Löschen in
Wasser, vorzugsweise bei einer Temperatur von 40° bis 70°C, in einem Verhältnis von
1 bis 7 Litern Wasser pro Kiligramm Kalk hydratisiert werden.
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Wasser ist in der Reaktion typischerweise
in einer Menge von bis zu dem 30-fachen des Gesamtgewichts der silikatischen
und kalkartigen Reaktionspartnermaterialien vorhanden.
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Das silikatische Material und das
kalkartige Material werden geeigneterweise bei einer Temperatur zwischen
120°C und
250°C, insbesondere
einer Temperatur zwischen 160°C
und 180°C
umgesetzt.
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Vorzugsweise werden die silikatischen
und kalkartigen Materialien in einem gerührten Druckgefäß umgesetzt.
Geeignete verwendete Drücke
sind in der Regel zwischen 200 und 4000 kPa, insbesondere zwischen 600
und 1000 kPa.
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Das kalkartige Material und silikatische
Material werden typischerweise in einem Molverhältnis von CaO:SiO2 von
0, 1 bis zu 1,2 umgesetzt. Sie werden insbesondere in einem Verhältnis von
0,3 bis 0,8 umgesetzt.
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Die vorliegende Erfindung liefert
weiterhin eine Formulierung zum Zubereiten eines zementösen Produkts,
mit einem zementösen
Material, einem silikatischen Material, und einem Material niedriger
Schüttdichte, das
eine Mischung aus Calciumsilikathydrat und nicht in Reaktion getretenem
silikatischen Reaktionspartner ist.
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In dieser Beschreibung beziehen sich
bei Bezugnahme auf Gew.% alle Werte auf die Formulierung auf Basis
des Gewichts der trockenen Bestandteile vor der Zugabe von Wasser
und der Verarbeitung.
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Das silikatische Material ist in
der trockenen Formulierung vorzugsweise in einer Menge von 10 bis
80 Gew.%, insbesondere 30 bis 70 Gew.%, am meisten bevorzugt 40
bis 65 Gew.% vorhanden. Das silikatische Material ist vorzugsweise
gemahlener Sand (auch als Silika (Siliciumdioxid) bekannt) oder
feiner Quarz und hat eine durchschnittliche Teilchengröße von 1
bis 500 Mikron, insbesondere 20 bis 70 Mikron.
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Das zementöse Material ist in der trockenen
Formulierung vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 80 Gew.%, insbesondere
20 bis 70 Gew.%, am meisten bevorzugt 30 bis 40 Gew.% vorhanden.
Geeignetes zementöses
Material ist Zement und/oder Kalk und/oder Kalk enthaltendes Material
und schließt
Portlandzement, hydratisierten Kalk, Kalk oder Mischungen davon
ein. Das zementöse
Material hat vorzugsweise einen Feinheitsindex von 200 bis 450 m2/kg und insbesondere 300 bis 400 m2/kg.
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Es ist zu erkennen, dass das silikatische
Material und das zementöse
Material aus separaten Quellmaterialien stammen können, z.
B. Silika und Portlandzement, oder aus einem einzigen Quellmaterial
stammen können,
z. B. einem gemischten Zement, der ein Zement ist, der gewöhnlichen
Portlandzement und/oder nicht weißen Zement mit einem oder einer
Kombination aus Kalkstein, granulierter Schlacke und kondensierter
pyrogener Kieselsäure
einschließt.
Der Anteil dieser Zusätze
beträgt
mehr als 5 Massen%.
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Das silikatische Reaktionspartnermaterial
und kalkartige Reaktionspartnermaterial können aus separaten Quellen,
z. B. Silikamaterial und Kalkstein, oder aus einem einzigen Quellmaterial
bereitgestellt werden, z. B. silikatischen Kalksteinablagerungen.
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Das erfindungsgemäße Calciumsilikathydrat mit
niedriger Schüttdichte
wird vorzugsweise in einer Menge von bis zu 80 Gew.%, insbesondere
bis zu 50% der trockenen Formulierung zugegeben.
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Das zementöse Produkt kann ein faseriges
Material einschließen,
das ein faserverstärktes
Produkt produzieren kann. Geeignete faserige Materialien können Asbest
einschließen,
es ist jedoch bevorzugt, asbestfreie Fasern einschließlich Cellulose
wie Weichholz- und Hartholzcellulosefasern, holzfreie Cellulosefasern,
Mineralwolle, Stahlfasern, synthetische Polymerfasern, wie Polyamide,
Polyester, Polypropylen, Polymethylpenten, Polyacrylnitril, Polyacrylamid,
Viskose, Nylon, PVC, PVA, Rayon, sowie Glas, Keramik oder Kohle zu
verwenden. Wenn Cellulosefasern verwendet werden, werden sie vorzugsweise
auf einen Stoffdurchlässigkeitsgrad
zwischen 20 und 800 der Canadian Standard Freeness (CSF), insbesondere
200 bis 500 CSF, raffiniert. Thermomechanisch oder chemisch raffinierte
Fasern sind bevorzugt. Nach dem Kraft-Prozess produzierte Cellulosefasern
sind geeignet. Die Cellulosefasern können gebleicht, ungebleicht,
teilweise gebleicht oder Mischungen davon sein. Die faserigen Materialien
können
in einer Konzentration von 0 bis 25 Gew.%, vorzugsweise 2 bis 16
Gew.%, insbesondere 5 bis 14 Gew.% vorhanden sein, bezogen auf das
Gewicht der trockenen Formulierung.
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Die Dichte des aus dem vorliegenden
erfindungsgemäßen Prozess
resultierenden zementösen
Produktmaterials hängt
von einer Reihe von Faktoren einschließlich der Menge an wesentlichem
Calciumsilikathydratmaterial mit niedriger Dichte und faserigem
Material oder Pulpe ab, die dem Gemisch zugegeben werden. In den
folgenden Tabellen 1, 2 und 3 sind gesättigte, im Gleichgewicht befindliche
und ofengetrocknete Dichten von zementösem Produkt gezeigt, das aus
dem vorliegenden erfindungsgemäßen Prozess
mit unterschiedlichen Mengen an CSH-Material und Pulpe resultiert.
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Modifikation
der Dichte (g/cm
3) von faserverstärktem zementösem Produkt
mit CSH-Material und Pulpe
Tabelle 1 - wassergesättigt
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Tabelle
2 - atmosphärisches
Gleichgewicht
(nominell 25°C
und 50% relative Feuchtigkeit)
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Tabelle
3 - ofengetrocknet
(100°C,
24 Stunden)
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Das zementöse Produkt kann auch 0 bis
40 Gew.% anderer Additive enthalten, wie Füllstoffe, beispielsweise Mineraloxide,
-hydroxide und Tone, Metalloxide und -hydroxide, Flammenhemmungsmittel,
beispielsweise Magnesit oder Dolomit, Verdickungsmittel, pyrogene
Kieselsäure
oder amorphes Siliciumdioxid, Färbungsmittel,
Pigmente, Wasserabdichtungsmittel, Wasserreduktionsmittel, Abbindegeschwindigkeitsmodifizierungsmittel,
Härter,
Filterhilfsmittel, Plastifizierungsmittel, Dispergiermittel, Schäumungsmittel
oder Flockungsmittel, wasserfest machende Mittel, Dichtemodifizierungsmittel
oder andere Verarbeitungshilfsmittel. Spezielle Additive können Aluminiumpulver,
Kaolin, Glimmer, Metakaolin, pyrogene Kieselsäure und Calciumcarbonat einschließen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die zementösen
Produkte mit niedriger Dichte nach dem Hatschek-Prozess gebildet.
Zur Verwendung mit den erfindungsgemäßen zementösen Produkten mit niedriger
Dichte sind jedoch möglicherweise
bestimmte Modifikationen des Hatschek-Prozesses erforderlich oder
erwünscht.
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Bei der zementösen Zusammensetzung mit niedriger
Dichte kann erstens Delaminierung der Rohplatte stattfinden, wenn
das Vakuumkissen die Platte kontaktiert, um zu probieren, sie von
dem Fördermittel
auf einen Stapel zu heben. Es wird angenommen, das dies infolge
des Gewichts der Platte auftritt, das infolge der Plattendicke und
des hohen Feuchtigkeitsgehalts (ungefähr das Doppelte des Rohplattenfeuchtigkeitsgehalts von
normalem faserverstärktem
Zement) zu schwer ist, um von der interlaminaren Nassbindung des
Materials gehalten zu werden. Obwohl der Feuchtigkeitsgehalt der
Rohplatte höher
als üblich
ist, ist es zudem möglich, dass
die Rohplatte eigentlich zu trocken ist, was zu einer schwachen
Nassbindung zwischen Laminaten führt.
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Diese Delaminierung der Rohplatte
kann durch Zufügen
eines Additivs, z. B. 0,6% Bentonit, um die Bindung zwischen den
Laminaten zu erhöhen,
vermieden oder mindestens verringert werden.
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Der Anmelder hat auch mehrere Modifikationen
des Hatschek-Prozesses
entwickelt, um die Eigenschaften der Rohplatten zu verbessern. Neben
den konventionellen Techniken des
- a) Erhöhens der
Vorhärtungszeit
- b) Zufügens
einer Last oben auf einige Stapel nach der Bildung und Beibehaltens
einer solchen Last bis nach dem Autoklavieren, und/oder
- c) Modifizierens des Autoklavenzyklus (Geschwindigkeiten des
unter Druck setzens und Druck ablassens)
haben die
Anmelder gefunden, dass die Zugabe von gebleichter Pulpe anstelle
von ungebleichter Pulpe zu der Formulierung die Eigenschaften der
Rohplatte für
die nachfolgende Verarbeitung verbessert.
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Außerdem haben die Anmelder gefunden,
dass schmale Breiten der Platten (etwa 300 mm oder weniger) selbst
bei 18 mm Dicke leichter zu verarbeiten sind als eine vollständige Platte.
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Überraschenderweise
hat die genannte Verarbeitungsveränderung die Reißfestigkeit
oder interlaminare Bindung senkrecht zu der Stirnseite der Platte
auch wesentlich erhöht.
Dies wird in der angefügten
graphischen Darstellung gezeigt. Die Kurve zeigt die ILB (interlaminare
Bindung), die mit einer Platte erreicht wird, die unter Verwendung
von Standardformulierungsfaserzement mit ungebleichter Pulpe produziert
wird, wobei die Dichte durch Zugabe von CSH modifiziert worden ist.
Der schattierte Bereich der graphischen Darstellung zeigt die typische
ILB, die mit den genannten Verarbeitungsmodifikationen erreicht
wird. Die genannten Modifikationen haben die ILB bei Dichten von
ungefähr
0,8 bis 0,9 g/cm3 mehr als verdoppelt.
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Es ist in bestimmten Fällen möglicherweise
auch erwünscht,
erfindungsgemäß hergestellte
autoklavierte Tafeln mit einer Silan-, Siloxan- oder anderen Silikonbehandlung
zu behandeln. Obwohl die Oberflächenwasserdurchlässigkeit
der nach dem erfindungsgemäßen Prozess
hergestellten Bauprodukte niedrig ist, verglichen mit konventionellen
Tafeln, ist eine derartige Behandlung möglicherweise erforderlich,
da die Zementplatten mit niedrigerer Dichte eine größere Anzahl
durchgehender Poren aufweisen. Die Silan-, Siloxan- oder andere
Silikonbehandlung macht diese Poren hydrophob, wodurch die Wasserabsorption
verringert und die Oberflächenwasserdurchlässigkeit
weiter herabgesetzt wird.
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Der Anmelder hat gefunden, dass der
vorliegende erfindungsgemäße Prozess
Bauprodukte mit einer Oberflächenwasserdurchlässigkeit
von etwa 0,6 ml/h (gemittelt über
48 Stunden) bis zu so niedrig wie 0, 4 ml/h liefert, während konventionelle
Tafeln eine Oberflächendurchlässigkeit
von etwa 0,8 bis 1,9 ml/h haben. Oberflächenwasserdurchlässigkeit
wurde gemessen, indem eine Kreisfläche mit 50 mm Durchmesser von
einer quadratischen 250 × 250
Probe einer 1,22 m Wassersäule
bei 23 ± 2°C für 48 Stunden
ausgesetzt wurde und das Absinken des Wasserpegels über die
48 Stunden gemessen wurde. Das Ergebnis wird als ml Absinken pro
Stunde angegeben.
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Der Begriff "umfassen" wird in der Beschreibung in einem inklusiven
Sinne verwendet, das bedeutet im Sinne von "einschließend, aber nicht begrenzt auf" oder "enthaltend, aber
nicht beschränkt
auf". Der Begriff ist
nicht in einem inklusiven Sinne gemeint, d. h. "besteht nur aus" oder "ist nur zusammengesetzt aus".
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Wege zur Durchführung der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wird nun
unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele beschrieben, die in
jeder Hinsicht als illustrierend und nicht einschränkend angesehen
werden sollen:
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Zur Erklärung werden die folgenden Begriffe
in den Beispielen verwendet.
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Gewöhnlicher Portlantzement – hydraulisches
Bindemittel, das aus Calciumsilikaten, Calciumaluminaten und Calciumaluminiumferriten
besteht, hergestellt aus Portlandzement, Klinker und Gips. Das Bindemittel kann
kleine Mengen, üblicherweise
weniger als 5 Gew.%, Kalkstein, Flugasche, granulierte Schlacke
oder Kombinationen aller drei Materialien enthalten. Es können auch
Additive enthalten sein, die die Abbindezeit, den Wasserbedarf,
die Trockenschwindung und andere Eigenschaften ändern.
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Nicht weißer Portlandzement – hydraulisches
Bindemittel, das aus Calciumsilikaten, Calciumaluminaten und Calciumaluminiumferriten
besteht, hergestellt aus Portlandzement, Klinker und Gips. Die Ferritphasen sind
auf unter 4% minimiert, um die nicht weiße Farbe zu produzieren. Dies
führt zu
einem Anstieg der Silikat- und Aluminatphasen. Wie bei gewöhnlichem
Portlandzement können
geringe Mengen anderer Materialien und Additive vorhanden sein,
um seine Eigenschaften zu ändern.
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Gemischter Zement – hydraulisches
Bindemittel, das aus gewöhnlichem
Portland-Zement und/oder nicht weißem Zement und einem oder einer
Kombination der folgenden Materialien, Kalkstein, granulierter Schlacke
und kondensierter pyrogener Kieselsäure besteht. Der Anteil dieser
Zusätze
liegt über
5 Massen%.
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Additive, die die Abbindezeit, den
Wasserbedarf, die Trockenschwindung und andere Eigenschaften ändern, können auch
enthalten sein.
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Flugasche – das Feinmaterial, das in
elektrostatischen, mechanischen Filtern oder Sackfiltern von Boilern
aufgefangen wird, die mit pulverisierten Brennstoffen wie Kohle
befeuert werden. In Abhängigkeit
von den Mineraltypen kann Flugasche puzzolanisch mit einem Grad
sein, der durch die Menge und Typen der vorhandenen Calciumsilikate
bestimmt wird. Flugasche ist auch als pulverisierte Brennstoffasche
bekannt.
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Schlacke – das Material, das Calcium-,
Magnesium- und andere Silikate, -Aluminate und -Aluminiumsilikate
enthält,
die aus dem Schmelzen von Metallen wie Eisen, Stahl, Kupfer, usw.
abgetrennt worden sind, während
sie sich im geschmolzenen Zustand befinden.
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Hochofenschlacke aus der Eisenherstellung – ein Nebenprodukt,
das aus geschmolzenem Eisen während
der Herstellung von Eisen in einem Eisenhochofen abgetrennt wird.
Das Material besteht aus Calcium- und Magnesiumsilikaten, -aluminaten
und -aluminiumsilikaten sowie anderen Mineralien in geringeren Mengen.
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Stahlschlacke – ein Nebenprodukt, das von
geschmolzenem Stahl während
der Herstellung von Stahl und dessen Legierungen abgetrennt wird.
Das Material besteht aus Calcium- und Magnesiumsilikaten, -aluminaten
und -aluminiumsilikaten sowie anderen Mineralien in geringeren Mengen.
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Granulierte Schlacke – ein Glasmaterial,
das durch Abschrecken von geschmolzener Schlacke in Luft, Wasser
oder einer Mischung von beiden erhalten wird. Dieser als Granulierung
bekannte Prozess produziert vorwiegend amorphe Materialien, die
latente hydraulische Eigenschaften besitzen.
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Kristalline oder luftgekühlte Schlacke – wenn geschmolzene
Schlacken langsam abkühlen
gelassen werden, resultieren kristalline Mineralien und die Schlacke
zeigt keine bedeutsamen hydraulischen Eigenschaften.
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Aus dem obigen geht somit hervor,
dass das zementöse
Material und das silikatische Material in der erfindungsgemäßen For mulierung
durch ein einziges Quellmaterial bereitgestellt werden kann, z.
B. einen gemischten Portlandzement. Es kann auch ins Auge gefasst
werden, dass der kalkartige Reaktionspartner und der silikatische
Reaktionspartner durch ein einziges Quellmaterial bereitgestellt
werden können,
z. B. eine silikatische Kalksteinablagerung.
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Beispiel 1 - Synthese
von Calciumsilikathydrat mit niedriger Schüttdichte
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Das Prozesskalkwasser wird in einem
Verhältnis
von 6,0 L Wasser pro kg Kalk (CaO) in der Charge in den Chargentank
eingewogen. Es sei darauf hingewiesen, dass der vorliegende erfindungsgemäße Prozess zur
Verwendung mit sowohl städtischem
Frischwasser als auch Prozesswasser geeignet ist. Das Wasser wird in
den Mischtank abgelassen und dann mit Wasserdampf auf 65°C erhitzt.
Der Wasserdampf fügt
zusätzliches Wasser
hinzu. Eine 1300 kg Charge aus Rohmaterialien erfordert 628 kg Kalk,
der in 3767 Litern Kalkwasser gelöscht wird, und 672 kg Trockengewicht
gemahlenen Quarzsand in einer Aufschlämmung mit 40 Feststoffen, die
zu dem gelöschten
Kalk in einem gerührten
Tank gegeben wird. Die Herstellung des Quarzsands wird nachfolgend
beschrieben.
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Der Quarzsand wurde in einer vertikalen
gerührten
Kugelmühle
auf eine Teilchengröße gemahlen,
so dass 90% des Volumens des Siliciumdioxids weniger als 11,60 Mikron
(11,60 μm)
Durchmesser hatten, gemessen mit einem Malvern "Mastersizer" Laserstreuungs-Teilchengrößenanalysegerät.
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Die Aufschlämmung wurde 15 Minuten gemischt,
dann in das gerührte
Druckgefäß gepumpt.
Wasser wurde zugefügt,
um die Viskosität
der Aufschlämmung
zu modifizieren. Die Aufschlämmung
wurde mit Wasserdampf auf einen Druck von ungefähr 700 ± 50 kPa erhitzt. Die Reaktion
wurde durch Zugabe von Wasserdampf in das Gefäß auf diesem Druck gehalten.
Das Material wurde durch weitere intermittierende Injektion von
Wasserdampf drei Stunden auf diesem Druck gehalten. Nach drei Stunden
bei vollem Druck wurde der Druck dann in 30 Minuten auf ungefähr 270 kPa
reduziert. Das Material wurde dann über einen Zyklon in einen Tank
abgelassen, um die Freisetzung von Wasserdampf aus der Aufschlämmung zu
ermöglichen.
Die Aufschlämmung
wurde dann mit Kalkwasser auf zwischen 10 und 12 Gew.% trockene
Feststoffe aus Calciumsilikathydratprodukt verdünnt. Die Aufschlämmung wurde
dann in einen gerührten
Lagertank gepumpt.
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Eigenschaften des Calciumsilikathydrats
mit niedriger Schüttdichte
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Die Eigenschaften des Calciumsilikathydrats,
wie es nach dem oben beschriebenen Verfahren synthetisiert wurde,
sind nachfolgend aufgeführt.
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Definitionen
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% säureunlöslicher Rückstand (acid insoluble residue,
AIR)
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% AIR ist ein Maß für das nicht umgesetzte Quarz-Siliciumdioxid
in dem Calciumsilikathydratprodukt. Das Verfahren beinhaltet das
Mahlen von 2 Gramm Probe und Verarbeiten derselben zu einer Paste
mit Wasser und nachfolgendes Verdünnen mit Wasser auf 200 ml,
anschließendes
Zufügen
von 25 ml analytischem Reatant Salzsäure 32% Gew./Gew., Dichte 1,16
g/ml (1 : 1). Die Mischung wurde 15 Minuten auf 90 bis 95°C erhitzt
und durch ein Nr. 40 Whatman-Filterpapier filtriert. Der Rückstand
wurde mit siedendem Wasser und siedendem Na2CO3 (50 g/L) gewaschen. Der Rückstand
und das Filterpapier wurden dann bei 900 bis 1000°C verascht,
in einem Exsikkator abgekühlt
und der Rückstand
gewogen. Die Rückstandmasse,
ausgedrückt
als Prozentsatz der anfänglichen
Probenmasse, ist der% AIR.
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% nicht umgesetztes Material
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% nicht umgesetztes Material wird
berechnet als% A.I.R, geteilt durch% Siliciumdioxid der in die Charge
eingebrachten trockenen Rohmaterialien (SiO2 und
CaO).
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Stampfschüttdichte
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Das Calciumsilikathydratprodukt wurde
in einem Ofen bei 105°C
getrocknet. Der getrocknete Kuchen wurde unter Verwendung von Mörser und
Pistill aufgebrochen und durch 250 μm Siebe gegeben, um Klumpen zu
entfernen. Konglomeriertes Material, das die Siebe nicht passieren
konnte, wurde von Hand gebrochen und erneut gesiebt. (100 ± 1 cm3) der gesiebten Probe wurde in einen vorgewogenen
Messzylinder gegeben. Dieser Zylinder wurde 10 bis 15 Minuten auf
einem Schütteltisch
unter periodischem Rühren
mit einem Drahtstück geschüttelt. Nachdem
die Volumenreduktion aufhörte,
wurden das Volumen und die Masse aufgezeichnet. Die Masse der Probe,
geteilt durch das Volumen der Probe, ausgedrückt in kg/m3,
wurde als Stampfschüttdichte aufgezeichnet.
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Filtrationszeit
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Filtrationszeit ist ein Maß für die Zeit,
die eine 1,00 L Probe der Aufschlämmung benötigt, um das Wasser durch einen
Büchner-Trichter
mit 12,5 cm Durchmesser und Whatman Qualität 541 Filterpapier bei einer Aufschlämmungstemperatur
von 25°C ± 5°C unter einem
Vakuum von –60
kPa ablaufen zu lassen. Die Aufschlämmung sollte zwischen 10 Gew.%
und 12 Gew.% Trockenfeststoffe enthalten. Die Startzeit ist, wenn
die Aufschlämmung
zuerst das Filterpapier bedeckt, und die Endzeit ist, wenn das Vakuum
auf –30
kPa absinkt, wenn der Filterkuchen schrumpft oder Risse zeigt.
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DTA - Wollastonit-Umwandlungsspitzentemperatur
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Differentialthermoanalyse (DTA) ist
ein Verfahren, das zum Charakterisieren von Calciumsilikathydraten
verwendet wird. Das Testverfahren beinhalten das Erhitzen von etwa
30 mg Probe unter Stickstoffgas mit einer Rate von 20° pro Minute
von Umgebungs temperatur auf 1000°C.
Die Temperaturdifferenz zwischen einem leeren Referenzprobenhalter
und der Probe wird gegen Temperatur gemessen. Die Tobermoritphase
von Calciumsilikathydrat ist durch eine exotherme Umwandlung in
die Wolhastonitphase bei Temperaturen zwischen 824°C und 840°C gekennzeichnet.
Wollastonit-Umwandlungstemperaturen oberhalb von 840°C bis zu 900°C sind eher
typisch für
eine Reaktion, die nicht bis zu der Tobermoritphase abgelaufen ist.
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Beispiel 2 - Zementöses Produkt
unter Verwendung von CSH mit niedriger Schüttdichte
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Das Calciumsilikathydrat mit niedriger
Schüttdichte,
das nach dem Verfahren von Beispiel 1 hergestellt worden ist, wurde
dann zu einer Faserzementmatrix kombiniert, die durch einen Hatschek-Maschinenprozess zu
einer flachen 10 mm Platte verarbeitet und bei 175°C (900 kPa
gesättigter
Wasserdampfdruck) 8 Stunden autoklaviert wurde. Die Formulierung
und Eigenschaften des Materials sind nachfolgend beschrieben.
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Eigenschaften
von Flachplattenmaterial
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Beispiel 3 - Synthese
von Calciumsilikathydrat mit niedriger Schüttdichte
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Das folgende Beispiel zeigt die Technik
der Umwandlung von Kalk und gemahlenem Quarz-Siliciumdioxid in CSH
mit vorwiegender Tobermoritphase in der kurzen Reaktionszeit von
nur zwei Stunden mit nicht mehr als 10% nicht angesetztem Material.
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Quarzsand mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße zwischen
0,3 und 0,5 mm wurde in einer vertikalen gerührten Kugelmühle gemahlen.
Siliciumdioxid wurde auf eine Teilchengröße von D[90] = 8,84 μm gemahlen.
Der D[90]-Wert gibt den Teilchengrößendurchmesser wieder, unter
dem 90 Gew.% des Siliciumdioxids liegen, gemessen durch ein "Mastersizer" Teilchengrößenanalysegerät.
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Der Kalk und das gemahlene Siliciumdioxid
wurden dann in eine wässrige
Aufschlämmung
gemischt und in einem gerührten Druckgefäß umgesetzt.
Das Molverhältnis
von Kalk zu Siliciumdioxid betrug 1 : 1, und es wurde Wasser zugegeben,
um eine Trockenfeststoffkonzentration von 4% ± 1% zu ergeben. Die Reaktion wurde
in 40 Minuten von Umgebungstemperatur auf 170° ± 5°C und einen Wasserdampfdruck
von 750 ± 50 kPa
in dem gerührten
Druckgefäß erwärmt und
2,0 Stunden auf diesen Bedingungen gehalten.
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Der Reaktionsgrad wurde durch den
Test auf säureunlöslichen
Rückstand
gemessen.
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Eigenschaften von Calciumsilikathydrat
mit niedriger Schüttdichte
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Die Eigenschaften des Calciumsilikathydrats,
wie es nach dem oben beschriebenen verfahren synthetisiert wurde,
sind nachfolgend aufgeführt.
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Beispiel 4 - Zementöses Produkt
unter Verwendung von CSH mit niedriger Schüttdichte, Faserverstärkung und Belüftung
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Die durch Zugabe von Calciumsilikathydrat
mit niedriger Schüttdichte
zu zementöser
und einer Faserzementmatrix erreichbaren Dichten sind in diesem
Beispiel beschrieben.
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Formulierung 1 wurde hergestellt,
indem eine Aufschlämmung
aus 3 : 1 Wasser zu Feststoffen gemischt und zwischen zwei Sieben
gepresst wurde, um die Aufschlämmung
zu entwässern
und ein monolithisches Plattenmaterial zu bilden. Die Platte wurde
dann 8 Stunden bei 175°C
dampfautoklaviert.
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Formulierung 2 wurde hergestellt,
indem die Bestandteile in einem Massenverhältnis von 3 : 1 Wasser zu Feststoffen
gemischt wurden und dann dieselbe wie Formulierung 1 autoklaviert
wurde. Das 1% Aluminiumpulver wurde zugesetzt, um die Belüftung der
Aufschlämmung
durch Reaktion unter Erzeugung von Wasserstoff zu unterstützen und
die Dichte weiter herabzusetzen, und dann wurde autoklaviert.
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Die resultierenden faserverstärkten Zementprodukte
hatten die folgenden Eigenschaften:
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Beispiel 5 - Silanbehandlung
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Eine unerwünschte Eigenschaft des Faserzements
ist das Kapillarsteigen von Wasser durch das Material nach oben,
wenn die unteren Kanten in Wasser eintauchen oder durch dieses gesättigt sind.
Das Phänomen
ist auch üblicherweise
als Dochtwirkung bekannt. Die hydrophile Beschaffenheit der zementösen Poren
induziert die Kapillarwirkung von Wasser.
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Es wurde die Hypothese aufgestellt,
dass das Kapillarsteigen von Wasser verringert oder gestoppt werden
könnte,
wenn die Oberflächeneigenschaften
der Poren modifiziert werden könnten,
um eine hydrophobe Porenoberfläche
zu produzieren. Eine Silanchemikalie wurde aufgrund ihrer Fähigkeit
zur Umsetzung mit den Hydroxylgruppen an den Porenoberflächen und
seiner hydrophoben Beschaffenheit des Schwanzes des Moleküls ausgewählt.
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Ein von Wacker Chemicals (GF 31)
geliefertes Silan wurde gewählt,
um die Hypothese zu testen. Methacryloxypropyltrimethoxysilan wurde
verwendet, um eine erfindungsgemäß hergestellte
zementöse
Tafel mit niedriger Dichte zu behandeln, um die Geschwindigkeit
zu verringern, mit der Wasser dochtartig durch die Tafel gesaugt
wurde. Dieses Silan wurde gewählt,
weil es sich gut an Acryle bindet, die die am weitesten verbreiteten
Bindemittel in aktuellen Farbbeschichtungen für faserverstärkte Zementprodukte
sind.
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Das Silan wurde durch Hydrolysieren
von 20 g Silan in 2 L 2 Gew.% Essigsäurelösung für 15 Minuten hergestellt. Zwei
vorgetrocknete Tafelproben mit niedriger Dichte (250 mm × 250 mm × 10 mm)
wurden 30 Minuten in der Lösung
eingeweicht, entfernt und 12 Stunden bei 105°C getrocknet. Die Proben wurden
auf Dochtwirkung und Wasserdurchlässigkeit untersucht und die
Ergebnisse mit einer Probe unbehandelter Tafel verglichen.
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Dochtwirkungsuntersuchungen beinhalteten
das konstante Eintauchen der unteren 25 mm der Probe in sauberes
Leitungswasser und Messen der Höhe,
bis zu der das Wasser im Zeitverlauf in der Mitte der Probe hochgesaugt
worden war.
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Oberflächenwasserdurchlässigkeit
wurde gemessen, indem eine Kreisfläche mit 50 mm Durchmesser einer
quadratischen 250 × 250
Probe einer 1,22 m Wassersäule
bei 23 ± 2°C für 48 Stunden
ausgesetzt wurde und das Absinken des Wasserpegels über die
48 Stunden gemessen wurde. Das Resultat wird als ml Absinken pro
Stunde angegeben.
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Die Ergebnisse des Dochtwirkungstests
sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
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Oberflächenwasserdurchlässikeitsergebnisse
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Die Ergebnisse zeigen, dass die Silanbehandlung
die Dochtwirkung dramatisch verlangsamte oder sogar verhinderte,
und dass die Oberflächenwasserdurchlässigkeit
der Tafel im Wesentlichen verringert wurde.
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Beispiel 6 (Vergleich)
- Spritzgegossenes zementöses
Produkt unter Verwendung von Calciumsilikathydrat (CSH) mit niedriger
Schüttdichte
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Das CSH mit niedriger Schüttdichte
von einer Sorte mit der Bezeichnung "Microcel E", erhalten von Celite Corporation, wurde
zu Faserzementformulierungen kombiniert und mittels eines Spritzgießverfahrens
in ein geformtes Rohprodukt kombiniert. Das geformte Rohprodukt
wurde dann 8 bis 12 Stunden vorgehärtet, dann wie in Beispiel
2 autoklaviert. Die Eigenschaften des "Microcel E", die Formulierung und die Eigenschaften
des autoklavierten Materials sind in der folgenden Tabelle gezeigt:
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Eigenschaften
von "Microcel E"
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Die obigen Formulierungen wurden
mit Prozesswasser gemischt, um Aufschlämmungsmischungen mit einem
Gewichtsprozentsatz Feststoffen von ungefähr gleich 12% bis 17% vor dem
Spritzen in Formen und den Pressentwässerungsverfahrensschritten
zu erreichen.
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Eigenschaften des Flachplattenmaterial
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Material wurde aus einem flachen
Abschnitt des geformten und autoklavierten Produkts geschnitten. Die
Dicke der Testprobe betrug ungefähr
8 mm.
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Formulierung
2
Trockendichte = 0.82 g/cm
3
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Beispiel 7 - Zementöses Produkt
unter Verwendung von Calciumsilikathydrat (CSH) und gemischtem Zement
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Ein Calciumsilikathydrat mit niedriger
Schüttdichte
wurde hergestellt, indem 674 kg gemahlenes Siliciumdioxid (90 Gew.% < 28,7 μm), 326 kg
Kalk und 5400 L Wasser für
zwei Stunden bei 175°C
in einem gerührten
Druckgefäß umgesetzt
wurden. Dieses Material wurde dann mit Fasern zu zementösen Matrizes
kombiniert, um Flachplatten zu bilden. Faserverstärkte Zementplatten
wurden unter Verwendung von drei Formulierungen produziert. Die
Platten wurden hergestellt, indem die folgenden Materialien unter
Bildung einer Aufschlämmung
gemischt würden,
dann die Aufschlämmung
zwischen Sieben mit feinen Maschen gepresst wurde, um ein Plattenmaterial
mit 12 mm Dicke herzustellen. Die Platten wurden bei 173°C (860 kPa
gesättigter Wasserdampfdruck)
fünf Stunden
auto klaviert. Die Formulierungen und Eigenschaften des Materials
sind nachfolgend beschrieben.
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Eigenschaften
der Flachplattenmaterialien
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Beispiel 8 - Zementöses Produkt
unter Verwendung von im Handel erhältlichem Calciumsilikathydrat
mit niedriger Dichte
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Ein Calciumsilikathydrat mit niedriger
Dichte, das unter dem Handelsnamen "Silasorb" von Celite Corporation angeboten wird,
wurde mittels eines Hatschek-Maschinenprozesses zu einer Faserzementmatrix kombiniert.
Platten mit 11 mm Dicke wurden bei 175°C (900 kPa) gesättigtem
Wasserdampfdruck) 8 Stunden autokla viert. Die Formulierung und die
Eigenschaften der Materialien sind nachfolgend gezeigt.
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Eigenschaften
von Silasorb
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Eisenschaften
des Flachplattenmaterials
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Das Calciumsilikathydrat der vorliegenden
Erfindung ist für
die Produktion zementöser
Produkte für innere
und äußere Anwendungen
geeignet.
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Die vorliegende Erfindung liefert
ein Allzweck-Faserzementbaumaterial mit niedriger Dichte, das zur Verwendung
in einem weiten Bereich von Anwendungen geeignet ist. Die vorliegende
Erfindung liefert die Möglichkeit,
dicke Faserzementplatten herzustellen, während leichte Nagelung erhalten
bleibt. Diese Eigenschaft liefert neue Möglichkeiten zur Entwicklung
spezieller Produkte, wie Bauholzschnittersatz, Baubretter, Simse,
Dachdeckmaterial, Dachüberhang-
und Regenrinnenplatten und Komponenten dafür auf Außenoberflächen von Gebäuden. Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist außerdem
besonders gut geeignet für
den Hatscheck-Prozess,
weil das beschriebene CSH-Material im Unterschied zu anderen üblichen
Dichtemodifizierungsmittel wie Vermikulit und Perlit nicht aufschwimmt
und beständig
gegen Zusammendrücken
ist. Diese Charakteristika zusammen mit seiner leichten Entwässerung
und anderen oben beschrieben Merkmalen ermöglichen hohe Produktionsraten
auf der Hatschek-Maschine.
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Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme
auf ausgewählte
Beispiele beschrieben worden ist, werden Fachleute erkennen, dass
die Erfindung viele andere Ausführungsformen
aufweisen kann.